Die Deutsche Herzstiftung unterstützt die Kampagne "Rauchfrei bis Mai - Quit and Win 2000" des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg. Die Risiken, durch aktives Rauchen eine koronare Herzkrankheit und einen Herzinfarkt zu erleiden, sind hinreichend bekannt. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sind dem vermeidbaren Risikofaktor Rauchen etwa 20 - 25 % Schuldanteil bei der Entstehung arteriosklerotischer Erkrankungen zuzumessen. Wenn beispielsweise drei klassische Risikofaktoren wie zu hoher Blutdruck, Zigarettenrauchen und erhöhte Cholesterinwerte vorliegen, steigt die Gefahr, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden um das 11fache. Jede Zigarette verkürzt das Leben im Durchschnitt um acht Minuten.


Die gute Nachricht: Wer mit dem Rauchen aufhört, verringert sofort sein Risiko! Der Verzicht auf das Rauchen wirkt sich selbst bei Patienten mit Herz- und Gefäßerkrankungen noch sehr günstig aus: - Nach einem Herzinfarkt haben Ex-Raucher eine um die Hälfte verminderte Sterberate im Vergleich zu Rauchern, die das Rauchen nicht aufgeben können/wollen. - Umgekehrt: Je mehr geraucht wird, um so schneller schreitet die Erkrankung voran. Das Risiko für einen weiteren Infarkt verdoppelt sich. - Wird das Zigarettenrauchen noch vor dem 35. Lebensjahr aufgegeben, ist die Lebenserwartung nicht beeinträchtigt. -Bei Patienten mit erhöhtem Blutdruck verdoppelt Rauchen nochmals das durch den hohen Blutdruck bereits erhöhte Risiko für Herzinfarkt, Herztod oder Schlaganfall.

Für Frauen ist der wichtigste Risikofaktor ebenfalls das Rauchen. Dies gilt insbesondere für Frauen, die die Pille nehmen, weil sie die schützende Wirkung der natürlichen Hormone verlieren. Frauen, die rauchen, haben ein viermal so hohes Risiko wie Nichtraucherinnen.

Eine Aufgabe der Deutschen Herzstiftung besteht darin, immer wieder vor den gesundheitlichen Gefahren des Rauchens zu warnen, Raucher zu einer realistischen Wahrnehmung der Risiken zu bewegen und Medien dazu zu bringen, Gefahren realistisch darzustellen. Wie schwer diese Aufgabe ist, zeigt ein Zitat von Winston Churchill: "Ein leidenschaftlicher Raucher, der immer wieder liest, welche Gefahr das Rauchen für seine Gesundheit bedeutet, hört in den meisten Fällen auf - zu lesen."


Eine ärztliche Aufgabe, unsere Aufgabe ist es, diesem Mißverhältnis in der Wahrnehmung des Rauch-Risikos entgegenzuwirken. Weiteres Anliegen der Herzstiftung ist es, Rauchern - nicht nur im Rahmen der heute beginnenden Kampagne, die übrigens auch vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung unterstützt wird -Hilfestellung bei der Entwöhnung zu geben: - durch eine regelmäßige Berichterstattung zum Thema in unserer Mitgliederzeitschrift, - durch die Herausgabe von schriftlichen Informationen zur Raucherentwöhnung, aber auch zur Vorbeugung von Herz-Kreislaufkrankheiten sowie - durch die Förderung von Forschungsvorhaben:

In einem Projekt "Rauchentwöhnung in der Schwangerschaft" an der Berliner Charité wird zurzeit untersucht, ob der Raucheranteil unter den Schwangeren durch bestimmte Maßnahmen um 50 % gesenkt werden kann. Die Mediziner wollen die Verminderung der Raucherquote mit intensiver Beratung durch Frauenärzte, Kinderärzte und Psychologen sowie mit Entwöhnungskursen, die von Hebammen durchgeführt werden, erreichen. Dass es funktioniert, zeigen Programme für Schwangere in Schweden und anderen skandinavischen Ländern. Während 25 % der Frauen in der Schwangerschaft rauchten, waren es nach der Beratung bzw. nach der Geburt nur noch 11 % gewesen, die Entwöhnungsquote betrug also rund 56 %. Die Herzstiftung stellt hierfür insgesamt 170.000 Mark zur Verfügung.


Besonders schwerwiegend sind die gesundheitlichen Auswirkungen, wenn mit dem Rauchen vor dem 15. Lebensjahr begonnen wird. Hier ist das Risiko, an Herzinfarkt oder Schlaganfall zu versterben, um das 10 fache gesteigert. Besonders im Kinder- und Jugendbereich gilt es, bereits bestehende und erfolgreiche Konzepte und Initiativen zur Nichtraucherförderung um- oder fortzusetzen, damit dem Einstieg in die Raucherkarriere und der damit verbundenen "Suchtgefahr" schon in frühem Stadium begegnet werden kann. Dass dies erfolgreich sein kann, haben die von der Deutschen Herzstiftung geförderten Programme in Schulen (Brandenburg, Hessen, und in Düsseldorfer Hauptschulen) gezeigt. Der heute bundesweit startenden Kampagne "Rauchfrei bis Mai - Quit and Win" ist schon deshalb ein großer Erfolg zu wünschen, weil Eltern bzw. Erwachsene wie in vielen anderen Bereichen des Lebens auch in puncto Rauchen eine Vorbildfunktion für Kinder besitzen.



Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage:

http://www.herzstiftung.de/broschueren.html 


Die Deutsche Herzstiftung stellt umfangreiches Informationsmaterial, das Experten erarbeitet haben, zur Verfügung (für Mitglieder kostenlos, ansonsten nur gegen Einsendung von 1,45 Euro in Briefmarken pro Sonderdruck)


Zum Beispiel:

SD0007
Ausstieg aus der Sucht. Wie man vom Rauchen loskommen kann
Rauchstopp: Helfen Medikamente?
Dipl.-Psych. Peter Lindinger, Dr. med. Arne Hansen,
Prof. Dr. med. Thomas Eschenhagen


Kontakt:

Deutsche Herzstiftung e.V.
Vogtstraße 50
60322 Frankfurt am Main

Telefon 069 955128-0
Fax 069 955128-313
info@herzstiftung.de

Abdruck mit freundlicher Genehmigung:

Deutsche Herzstiftung e.V. Ausgabe: März 2000


Schach dem Herzinfarkt durch Rauchverzicht


Pressekonferenz zur Kampagne "Rauchfrei bis Mai - Quit and Win 2000
"Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Becker, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung



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