PTCA  (Perkutane Transluminale Coronar-Angioplastie)


Bei der PTCA wird - häufig direkt im Anschluss an eine Herzkatheter-Untersuchung - ein verstopftes oder verengtes Herzkranzgefäß wieder durchgängig gemacht. Zu diesem Zweck wird durch einen Katheter (Beschreibung siehe Herzkatheteruntersuchung) ein feiner, biegsamer und steuerbarer Draht in das Gefäß, das behandelt werden soll, eingeführt, so dass die Spitze dieses Drahtes mehrere Zentimeter hinter der Engstelle liegt.


Dieser Draht wird dann als eine Art Schiene für den Ballonkatheter benutzt, der außerhalb des Körpers auf den Draht aufgefädelt und durch den Katheter den Draht entlang ins Gefäß bis in die Engstelle geschoben wird. Der Ballon wird in der Engstelle für wenige Sekunden bis zu mehreren Minuten mit einem Gemisch aus Kochsalzlösung und Röntgenkontrastmittel aufgeblasen, so dass das Gewebe, das die Engstelle hervorgerufen hat, zusammengedrückt und das Gefäß an dieser Stelle etwas überdehnt wird.


Während der Ballon entfaltet ist, fließt natürlich kein Blut durch das Gefäß. Dadurch kann es vorübergehend zu Brustbeschwerden oder Kurzatmigkeit kommen, bis der Ballon wieder zusammengefaltet wird. Unter Umständen müssen diese Aufdehnungen mehrfach wiederholt werden - mit unterschiedlichem Druck und/oder unterschiedlichen Ballondurchmessern. Das Blut fließt anschließend wieder ungehindert.


Bei den meisten Eingriffen dieser Art wird ein sogenannter Stent ins Gefäß an die ehemalige Engstelle gebracht. Bei einem Stent handelt es sich um ein mit zahlreichen Löchern versehenes Röhrchen aus Edelstahl, das man sich wie einen in Zylinderform gebogenen Maschendraht vorstellen kann. Es wird mit Hilfe eines Ballons ins Gefäß eingebracht und von diesem Ballon in die Wand gedrückt. Dadurch läßt sich in vielen Fällen das Risiko einer Wiedereinengung des Gefäßes vermindern.


In seltenen Fällen muß man, um eine Engstelle an einem stark verkalkten Gefäß beseitigen zu können, einen sogenannten Rotablator einsetzen. Dabei handelt es sich um einen Bohrkopf auf einer langen Antriebswelle, der durch den Katheter ins Gefäß geführt wird und mit ca. 200.000 Umdrehungen pro Minute die harte Verkalkung abfräst. Die dabei entstehenden Partikel sind so klein, dass sie mit dem Blutstrom abtransportiert werden können ohne das Gefäß zu verstopfen. Beim Einsatz des Rotablators entsteht ein Geräusch wie man es vom Bohrer des Zahnarztes kennt.

Nach dem Eingriff erfolgt eine Nachbeobachtung am EKG-Monitor bis zum folgenden Tag. Anschließend kann der Patient wieder nach Hause zurückkehren, bei Eingriffen von der Leistenschlagader aus raten wir aber zu einem weiteren Tag gelockerter Bettruhe. In den folgenden Monaten werden Kontrolluntersuchungen unter Einschluß von Belastungs-EKG, Stress-Echokardiogramm oder Myokardszintigramm durchgeführt, um eventuelle Wiedereinengungen frühzeitig erfassen und ggf. erneut behandeln zu können. Ist ein Stent eingebracht worden, muß je nach Beschaffenheit seiner Oberfläche eine medikamentöse Nachbehandlung über 4 Wochen bis mehrere Monate durchgeführt werden.


Die Vorbereitung auf die PTCA umfaßt dieselben Maßnahmen wie für die Herzkatheteruntersuchung: wir lassen in den Tagen vor dem Eingriff ein Ruhe-EKG ableiten und verschiedene Blutuntersuchungen vornehmen (Überprüfung der Nieren- und Schilddrüsenfunktion, der Blutgerinnung und des Salzhaushalts des Körpers, Blutbild und der Blutzucker), außerdem wird eine Röntgenaufnahme der Brustorgane angefertigt. Einen Tag vor dem Eingriff nehmen unsere Patienten mehrere Tabletten eines Medikaments namens Clopidogrel (Handelsnamen Iscover und Plavix) ein, um die Aktivität der Blutplättchen zu vermindern und unerwünschte Gerinnungsvorgänge während und nach der Behandlung zu verhindern.

Am Tag des Eingriffs muss aufs Frühstück verzichtet werden, die üblichen Morgen-Medikamente werden mit Ausnahme Blutzucker senkender Präparate aber (mit ausreichend Flüssigkeit) eingenommen.

 

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Akademische Lehrpraxis der Universitätsmedizin Mannheim