Schellong-Test
Durchführung:
Der Patient liegt zunächst 10 Minuten flach und ruhig auf einer Liege. Während dieser Zeit beruhigt sich der Kreislauf und der Blutdruck stellt sich auf ein stabiles Niveau ein. Es werden zunächst Blutdruck und Puls im Liegen gemessen. Danach steht der Patient zügig auf und bleibt 10 Minuten lang stehen. Blutdruck und Herzfrequenz werden jede Minute neu bestimmt.
Ergebnisse:
Normalerweise steigt der Puls nach dem Aufstehen um 10 – 20 Schläge pro Minute an. Der obere (systolische) Blutdruck fällt gering ab und der untere (diastolische) Blutdruck steigt etwas an. Ein solches Ergebnis schließt eine Kreislaufstörung im Zusammenhang mit dem Aufstehen als Ursache von Beschwerden aus.
Kommt es im Stehen zu einem starken Abfall des Blutdrucks (mehr als 20 mmHg systolisch und 10 – 15 mmHg diastolisch) ist der Schellong-Test positiv und eine so genannte orthostatische Fehlregulation sehr wahrscheinlich.
Man unterscheidet 3 Typen der Regulationsstörung:
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•Sympathikotone orthostatische Hypotonie (häufigster Typ, 2/3 der Fälle):
Der Blutdruck fällt rasch ab, der Puls steigt um mehr als 16 Schläge/Minute an. -
•Asympathikotone orthostatische Hypotonie:
Der Blutdruck sinkt plötzlich und massiv ab. Der Pulsanstieg zur Gegenregulation bleibt aus. -
•Orthostatische Intoleranz:
Der Blutdruck steigt oder bleibt stabil. Normale Kreislaufregulation.
Wechselt ein Mensch schnell die Lage, z.B. vom Liegen zum Stehen (man nennt dies Orthostase), versackt ein Teil des Blutes in Beinen und Bauchraum. Der Körper reagiert durch ein Zusammenziehen der Blutgefäße und eine Steigerung der Herzschlagrate um den Blutdruck konstant aufrecht zu erhalten (man nennt dies Orthostasereaktion). Gleichzeitig steigt der Puls sehr stark an ( mehr als 30 Schläge/Minute ).
Versagt dieser Regulationsmechanismus, kommt es zu Schwindel, kurzfristiger Benommenheit, teilweise auch zu Bewusstlosigkeit.